Donnerstag, 23. August 2007

Alois der Tischler

Wien wurde im April 1945 von der2. Ukrainischen Front befreit. Es ist anzunehmen, das die Luftwaffeneinheiten sehr zeitig aus Wien nach Süddeutschland ausgelagert wurden.
Ob Alois dort kurzzeitig in amerikanische Gefangenschaft oder bis August 1945 sich irgendwie durchgeschlagen hat ist nicht bekannt.
In Halle an der Saale war er angekommen und suchte sofort eine Arbeitsstelle. War auch von September 1945 bis März 1946 bei der Firma "Raumgestaltung Rennert" in Halle beschäftigt.


Er hatte in den Kriegsjahren viel erlebt, erzählte nur von wenigen schönen Erlebnissen. Hunger, Kälte und so manche kilometerweiten Fußmärsche sah man im Gesicht des ersten Fotos im Frühjahr 1946.
Alois sang sehr gerne mit hoher Tenorstimme. Bei der Wehrmacht mußte er sehr oft vor die Front seiner Einheit treten und ein Lied singen.

Auf dem Bahnhof in Halle traf er 1946 dann seine Gerda. Beide mußten nach Holzweißig bei Bitterfeld zur angeordneten russischen Demontage von Betrieben und Anlagen. Gerda konnte dort bald in der Küche arbeiten und so gab es bei der Essenausgabe immer etwas Extra für Alois.

Die Suche nach seinen Eltern hatte dann 1946 Erfolg. Sie waren als Flüchtlinge aus dem Sudetenland in Aschersleben verblieben. Alois ist auch bald nach Aschersleben gezogen und hatte auch gleich eine Anstellung in der Tischlerei Homack bis Dezember 1947.






Nur noch Gerda mußte nach Aschersleben und man brauchte eine Wohnung. Bis jetzt wohnte er bei seinen Eltern in einer kleinen Dachkammer wo auch Schwester Liesel zeitweilig war.
Sie beschlossen zu heiraten und Gerda bekam dadurch auch eine Zuzugsgenehmigung.



Hochzeit am 11.01. 1947

Nach langem Suchen fand man in Aschersleben ein möbliertes Zimmer. Es kostete 40,- bis 60,- Mark im Monat und dazu noch die Stromkosten. Alois suchte sich auch eine andere Arbeitsstelle um etwas besser zu verdienen. Er war von 1948 bis 1954 in der Möbelhalle Schmidt beschäftigt. Am 11.05.1949 wurde die Familie größer, Karl-Heinz kam und das Zimmer war zu klein. Eine kleine Wohnung bei einem Kleinbauer in der Georgstrasse war dann das zu Hause für viele Jahre. Ingrid wurde am 22.03.1952 geboren und war jetzt der Liebling der Familie.
















Spaziergang "Am Seegraben"








Mit Tante Liesl und Hedel in der Georgstrasse





Es war Zufall oder Glück doch er traf Hans Träger, auch ein Heimatvertriebener aus dem Sudetenland, bei dem er als Maschinenarbeiter nun tätig war. Träger war ein gelernter Drechsler und seine kleine Firma stellte Handwagen und Spielzeuge her.



Bis zur Gründung einer PGH (Produktionsgenossenschaft des Handwerks) im April 1958 arbeitete Alois dort.










Familie Träger mit Hedel, Franz Melcher und Familie Grohmann.













Produkte im Jahr1955

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